In den Sommermonaten werden in vielen Ländern sogenannte Mehr-Tage-Etappenläufe angeboten. Dieses Angebot nutzen viele Orientierungsläufer:innen, um einen Teil der Ferien als Aktivurlaub zu nutzen. Der größte Event findet alljährlich in Schweden statt. Über 15.000 Orientierer stehen beim „O-Ringen“ Jahr für Jahr am Start!
Auch von unserem Club waren einige aktiv. Christopher Immervoll, Carsten Fink und Doris Nesitka starteten beim 5-Tage-OL im Bayrischen Wald mit Spezialdress. Martin Brantner, Gustav Greiner, Uwe Kehlhar und Hannes Pacher versuchten sich bei der SWISS-O-Week in Flims/Schweiz und konnten so die historische WM-Medaille (Bronze) von Jannis Bonek miterleben. Familie Greiner nahm bei der letzten Etappe im Flimser Bergsturz teil, bevor sie bei Ihrer weiteren Reise durch Frankreich auf zwei „Permanent-Strecken“ stolperte. Hannes Pacher lief auch noch den 5-Tage-OL (O’France) in den Pyrenäen, während Martin Brantner im Sandsteingebiet im WM-Gebiet von 2021 in Tschechien an den Start ging. Schließlich suchte Ende August Familie Steiner/Scheidl die Herausforderung bei der VOC (3-Tage „Vienna Orienteering Challenge“).
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VOC – ViennaOrienteeringMeeting
Das Vienna Orienteering Meeting (VOC) ist eine internationale Sprintserie (3 Tage / 4 Läufe), durchgeführt vom OL-Shop Simkovics.
Über 25 Nationen trafen sich auch heuer wieder Ende August in Wien, um über 3 Tage hinweg dem OL-Sport nachzugehen. Auch die Familie Steiner/Scheidl (Martina, Klaus und Helmut) – folgten wie schon 2021 diesem Angebot.
Helmut Steiner serviert das Orientierungslauf -Menü in seinem Bericht:
VOC2022 – Langversion
Die Vorspeise / 1. Lauf am Freitag den 26. August / Späterer Nachmittag am Laaer Berg (alias Monte Laa) in einer sehr unübersichtlichen, komplexen Siedlung. Wie so oft beim OL – „man kann sehr schnell viel verlieren aber nur sehr schwer wenig gewinnen“. Die Wahl der besten, schnellsten Route von Posten zu Posten stellte für alle Teilnehmer eine große Herausforderung dar.
Die Zwischenspeise / 2. Lauf am Samstag den 27. August / Um die Mittagszeit im 1. Bezirk. Der Kontrast zum Vortag konnte nicht größer sein. Kein Slalom zwischen Zäunen, Mauern und Hecken sondern zur Abwechslung zwischen Touristen und Fiakern und an diversen bekannten Wiener Sehenswürdigkeiten vorbei.
Die Hauptspeise / 3. Lauf am Sonntag den 28. August / Vormittag im Donaupark. Wieder ein völlig anderes Umfeld. Wege, Wiesen, Blumenbeete, Wasserflächen und die Gleise der Donauparkbahn wurden belaufen und gequert. Nach dem Start setzte starker Regen ein, der die gestellten OL-Aufgaben auch nicht unbedingt vereinfachte.
Die Nachspeise – das Dessert / 4. Lauf am Sonntag den 28. August / kurz nach Mittag und bei leichtem Sonnenschein der Teambewerb im Donaupark. Jedes Team bestand aus 2 Läufern die wechselweise 2 kurze Runden in der angrenzenden Parklandschaft bewältigen mussten. Je Team gab es eine vorne und hinten bedruckte A4 OL-Karte, auf der alle 4 Einzelläufe dargestellt waren und die auch als „Staffelholz“ bei der Übergabe von Läufer zu Läufer diente. Ein toller Bewerb, der allen Teilnehmern sichtlich Spass machte und durchaus als „Rahmenbewerb“ bei anderen Veranstaltung auch durchgeführt werden sollte.
Wie auch schon 2021 war der Ausflug nach Wien eine echte Bereicherung für uns Drei in mehrerlei Hinsicht. Man lernt bei jedem Lauf völlig neue Bereiche von Wien kennen und die gestellten OL-Aufgaben sind sehr herausfordern. Durch die Sprintdistanzen und die damit verbundenen kurzen Laufzeiten bleibt immer genügend Zeit vor und danach Wien auf eigene Faust weiter zu erkunden.
Außerdem – es ist eine Veranstaltung die rein durch die Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel toll erreichbar ist. Ein Stichwort, das vielleicht auch im Hinterkopf anderer Veranstalter bei der Ausrichtung der Wettkämpfe zukünftig eine Rolle spielen sollte.
Info – der Termin 2023 ist schon fixiert. Es ist Freitag der 25. bis Sonntag der 27.08.2023
Austrian-O-Days – ein Meilenstein
Vom 8.-14.7. fanden die Austrian-Orienteering Days, ein OL-Wettkampf über 6 Tage bzw. 6 Etappen/Stationen, erstmals in der Steiermark statt. Die ersten drei Tage gingen im Rahmen der City Race Euro Tour (eine Serie mit Städten u.a. wie Lissabon, Stockholm, Antwerpen) im Klinikum/Medcampus, in Andritz und in der Innenstadt mit Stadtpark und Schlossberg über die Bühne. Nach einem Sprint in Hartberg folgten Etappen am Schöckl, am Hartberger Ringkogel und im Ghartwald bei Unterrohr.
Die Teilnehmer aus 24 Nationen waren mehr als zufrieden und lobten die Veranstaltung in den höchsten Tönen.
Für die Veranstalter (Sportunion Schöckl und Outdoor Orienteering) war es jedenfalls eine Mega-Herausforderung.
Dem gesamten Team kann zu diesem Event, der ohne die Unterstützung von Stadt, Land, Tourismus, Holding, Energie Steiermark und Raiffeisenbank nicht möglich gewesen wäre, nur gratuliert werden!
Alle Infos auf der Eventseite: Austrian-O-Days.at
Relay of Dolomits
Schon oft war diese Tradtionsveranstaltung im Fokus. Diesmal hat es geklappt und ein kleines Team nahm im Grödnertal am Sellajoch im Bergsturzgebiet des Langkofel an dieser Staffel teil. Fünf Läufer:innen bildeten dabei ein Team. Es war jedenfalls ein spezielles Erlebnis, in dieser Bergwelt auf 2000m über Almen und durch riesige Felsblöcke zu laufen.
Eva Monsberger und Felix Klingenberg landeten in der Kategorie bis 14 auf Platz 2.
Laura Sladek siegte in Damen B auf der Mitteldistanz.
Im Staffelbewerb galt das Motto Erfahrung sammeln. Mit den Spitzenplätzen konnten unsere Teams leider nicht mitmischen.
Die lange Anreise hat sich in jedem Fall gelohnt!
Lipica Open – diesmal ohne COVID
Nach einer Pause im Jahr 2021 zog es uns dieses Jahr wieder zu den Lipica Open, einem Event, das sowohl für Läufer als auch Nichtläufer zu einem der schönsten Orientierungslauf Ausflügen zählt. Der slowenische Karst im Hinterland von Triest bietet von Jahr zu Jahr ein perfektes „Suchergebnis“. Das Posten Finden in diesem schwierigen Gebiet grenzt immer wieder an ein Wunder.
Aufgrund der noch Corona bedingten unsicheren Lage tauschten wir unsere Standard-Unterkunft in Triest mit dem Hotel Maestoso, direkt neben dem Lipizzaner-Gestüt
Podestplatz über 5 Tage gab es diesmal nur für Irene Greiner-Löschnig (1. W40) und Emma Marx (3. W12). Weitere Top-Ten: Camilla Aigmüller (4. W16); Eva Monsberger (4. W14); Martin Brantner (5. M21A); Gustav Greiner (6. M18); Christopher Immervoll (7. M21B); Tobias Teichmann (10. M21A).
Lipica Open – 2 Jahre nach COVID Beginn
Vor genau 2 Jahren begann direkt beim Lipica Open für uns die Pandemie. Fluchtartig mussten wir nach der 4. Etappe Italien verlassen und fuhren direkt in Quarantäne. Jetzt scheint wieder ein Licht am Ende des Tunnels, was zumindest COVID betrifft. Bleibt zu hoffen, dass diese weltweite Episode nicht von einem noch größeren Übel abgelöst wird.
Trotz der geopolitischen Lage freuen wir uns alle auf die Herausforderung Orientieren im Karst. Diesmal ist unser Standort für die 5 Tage das Hotel Maestoso direkt beim Pferdegestüt Lipica. Neben den 5 Etappen stehen natürlich Ausflüge nach Triest, Koper und in die Skocjan Höhle am Programm.
Alle Infos finden sie hier:
Bulletin
Ergebnisse der Etappen
Spartakus Kupa im Vertes-Gebirge
Am Wochenende des 6. und 7. November war eine kleine SUSO-Gruppe in Ungarn unterwegs. Tobias Teichmann, Teresa Monsberger, Kerstin Holzer und Amelie Stracke hatten die Möglichkeit, an zwei interessanten Läufen beim Spartakus-Kupa teilzunehmen. Zusätzlich begleitete uns auch Martin Brantner, ehemaliger österreichischer Weltcup-Sieger und Bahnleger bei den AOD im nächsten Jahr.
Sowohl die Langdistanz als auch die Mitteldistanz waren im Vertes Gebirge, charakteristisch mit ebenen Waldteilen, durchzogen mit steilen Gräben. Der Wald war teilweise „offen“, an den Hängen kamen ab und zu Felsen hervor. Sowohl das Orientieren mit dem Kompass als auch das Laufen entlang der Höhenlinien musste man beherrschen, um sich in solch einem Gebiet zurecht zu finden.
Ein Top-Ergebnis erzielte Tobias Teichmann, in seiner Kategorie belegte er den zweiten Platz. Theresa Monsberger schaffte es in die Top-ten in der Kategorie Damen 16. Martin Brantner und Hannes Pacher battelten sich in der Kategorie Herren 50.
Die Sonne am Samstag wurde am Sonntag von leichten Schauern abgelöst, alles in allem war das Wetter jedoch sehr angenehm. Für alle war das Wochenende sehr lehrreich und ein schöner Saisonabschluss.
SEEOC / VOC = Zagreb / Wien
Ende August gab es zwei interessante internationale Events in zwei europäischen Hauptstädten nur zwei Autostunden von Graz entfernt. Sara Fend nützte einen Besuch bei ihrer Oma in Zagreb mit der Teilnahme am 5-Tage-OL „Zagreb Open“ im Rahmen der Südost-Europameisterschaft (SEEOC) und konnte sich dabei den Sieg in Damen 21A sichern. Ihr Bericht siehe weiter unten.
Die Familie Steiner/Scheidl nutzte das 3-Tage-Sprintangebot beim ViennaOrienteeringChallenge (VOC). Martina und Klaus Scheidl konnten dabei internationale Luft schnuppern. Leider folgten der Einladung vom Erik Simkovics nur wenige Österreicher.
Ein ausführlicher, lesenswerter PDF-Bericht von Helmut Steiner mit Karten und Fotos: VOC2021
Der Bericht von Sara Fend:
Gleich am ersten der fünf Tage (zwei Sprints, zwei Mitteldistanzen und eine Langdistanz) wurde den LäuferInnen beim Sprint in Zagreb eine perfekte Stadtbesichtigung geboten: Die Bahnen führten über (und sogar durch) die zwei historischen Hügel Gornji Grad und Kaptol, auf denen sich die Altstadt befindet. Mit der technisch anspruchsvolleren Langdistanz im etwa eine Stunde von der Hauptstadt entfernten Krašić war ein weiteres Highlight dabei, wo aufgrund der vielen, teils tiefen Rinnen und Senken gutes Orientieren im Postenraum gefragt war. Die erste Mitteldistanz und der schnelle Sprint in Karlovac erforderten wenig technisches Können, rundeten die fünf Tage aber gut ab.
Zum Abschluss gab es nach vier Tagen schönen Spätsommerwetters auch noch die Gelegenheit, matschverschmiert und durchnässt den letzten Zieleinlauf zu bewältigen.
Insgesamt hätten die Läufe im Gelände durchaus noch anspruchsvoller und länger sein können, nichtsdestotrotz hat das Zagreb Open Spaß gemacht und mich zum ersten Mal in die Stadt Karlovac geführt, die die meisten ÖsterreicherInnen (aber auch KroatInnen) wohl nur vom Vorbeifahren und vom Bieretikett kennen.
Jugend-EM als Benchmark
Mit Camilla und Flora Aigmüller, Laura König, Theresa Monsberger und Hannah Winkler waren gleich 5 SUSO-Läuferinnen bei der Jugend-EM (EYOC) in Litauen im österreichischen Team vertreten. Damit stellte unser Club das größte Kontingent. Wie immer geht es bei diesen Meisterschaften um eine Standortbestimmung im internationalen Vergleich.
>> Die Eindrücke unserer Jung-Damen sind hier nachzulesen:
Der erste Lauf startete, am Freitag dem 20.08.2021, mit einer Langdistanz.
Das fein kupierte Gelände, mit vielen Hügeln, Senken und Gräben und Grundschattierung Grün, stellte uns vor eine große Herausforderung. Theresa kam mit dieser Herausforderung ganz gut zurecht, nur zum Schluss ließ die Konzentration etwas nach und sie blieb im Sumpf stecken, trotzdem konnte sie sich den sehr soliden 37. Platz sichern.
Auch Flora und Laura waren am Ende nach einigen Anfangsschwierigkeiten zufrieden.
Am nächsten Tag ging es mit der Staffel weiter. Theresa war Startläuferin, Camilla lief auf der zweiten Strecke und Emily Adenstedt (Orienteering Klosterneuburg) machte den Abschluss.
Bei Damen-18 begann Hannah und übergab an Livia Radon (NF Wien), Flora bildete den Abschluss. Das Gebiet war auf der selben Karte wie die Langdistanz, deshalb kannten wir den Wald diesmal schon etwas besser, was sich auch in unseren Ergebnissen widerspiegelte. Flora gelang auf der Schluss Strecke ein sehr guter Lauf und verhalf dem Team somit zu dem 16. Platz. Bei Damen-16 konnte Camilla mit ihrem guten Lauf 3 Plätze gutmachen, was zu einem guten 12. Platz führte.
Der Sprint am letzten Tag fand in der sehr schön Altstadt von Vilnius statt. Endlich konnte Hannah ihre Stärken nutzen, was zu einem zufrieden stellenden Ergebnis (50.Platz) führte. Laura und Flora landeten knapp hinter Hannah. Theresa und Camilla kamen mit den verwinkelten Gassen von Vilnius nicht ganz zurecht und fanden nicht besonders gut ins Rennen.
Insgesamt war es eine unglaublich tolle Erfahrung, sich mit Jugendlichen aus ganz Europa vergleichen zu können, noch dazu in einem sehr herausfordernden Gelände. Diese Veranstaltung hat uns auf jeden Fall noch mehr Ansporn gegeben uns weiter zu verbessern.
Veranstalter-Homepage mit allen Details
Senioren-WM als Revival
1983 fand die „richtige“ WM in Ungarn statt. Inzwischen sind Jahre vergangen und der 12.WM-Platz schon verjährt. 2021 sprang Ungarn als Ersatzort der Masters für Japan ein. Ein Grund für mich Erinnerungen aufleben zu lassen. Gemeinsam mit Martin Brantner (der bisher einzige österreichische Gewinner eines Weltcuplaufs) setzten wir uns Ende Juni das Ziel, in Ungarn (Szekesfeharvar) dabei zu sein. Die Vorbereitung war also sehr kurzfristig. Als kleines Warm-up starteten wir beide Ende Juli beim OOCup in Slowenien in der Kategorie-Ultimate (ohne Wege!). Wenige Wege waren dann auch im Vertesgebirge neben Büschen und Dornen die große Orientierungs-Herausforderung.
Nicht ganz ohne Erwartungen ging es dann am 10.8. zum Qualifikationslauf für die beiden Finalläufe über die Mittel- bzw. Langdistanz, obwohl man ja nie weiß, wer wirklich am Start ist.
Die unmittelbare Wettkampfvorbereitung wurde mir fast zum Verhängnis. In praller Hitze verteilte ich noch auf gefühlte 1000 Autos kurz vor meinem Start die Flyer für unsere Veranstaltung „Austrian 6 days“ im nächsten Jahr. Dann waren meine Batterien im Kopf bei 34 Grad nach der Hälfte meines Laufs leer.
Der größte Fehler meiner letzten Jahre von ca. 12 Minuten(!) kostete mich fast den A-Finaleinzug.
Der Einsatz hat jedenfalls gestimmt. Im Mitteldistanz A-Finale war ich orientierungstechnisch im Umgang mit dem Gelände ganz zufrieden. Physisch hatte ich noch den Vortag in den Knochen. Platz 23 lag ein bisschen unter meiner Erwartung.
Nach einem Ruhetag wartete jetzt die Langdistanz. Eine Platzverbesserung war das Ziel. Am Beginn lief es auch bestens und in den Hängen des Vertesgebirges fühlte ich mich richtig wohl. Doch dann passierte leider das Missgeschick. Bei einem Abhang nach ca. 3/5 der Strecke blieb ich mit dem Fuß an einen Draht hängen, stürzte und konnte mich nur noch ins Ziel schleppen. Es reichte noch zu Platz 25, aber ein Platz unter den Top 10 wäre an diesem Tag realistisch gewesen. Diagnose zuhause: Muskelfaser-Einriss. Schade, aber so spielt das Leben.
Es war in jedem Fall wieder einmal ein würdiges Wettkampferlebnis und das ist schlussendlich das Wichtigste. Gemeinsam mit meinem Freund Martin Brantner, der sich in der Men50 Kategorie durchs Buschwerk kämpfte, waren es großartige Tage in der Pannonischen Tiefebene.