Die XXIX. Winteruniversiade – ein sibirisches Abenteuer der Superlative

SUSO-Läuferin Anna Lueger berichtet: Von 2.-12. März fand die 19. Winteruniversiade statt. Schauplatz dieser war die drittgrößte Stadt Sibiriens, Krasnojarsk. Rund 3000 Athleten aus 58 Nationen kämpften in 11 Sportarten und 76 Bewerben um die Medaillen. Für Österreich starteten 25 Athleten in 6 verschiedenen Sportarten. Zum ersten Mal fanden bei einer Universiade Bewerbe im Ski-Orientierungslauf statt und diese Chance nutzen Antonia Erhart und ich, Anna Lueger, um an diesem Event teilzunehmen und Erfahrung im sehr stark besetzten Starterfeld zu sammeln. Unterstützt wurden wir von Hans Georg Gratzer, der uns als Betreuer zur Seite stand und unsere Ski immer Top für die Wettkämpfe vorbereitet hat. Beim SkiO wurden Wettkämpfe in Sprint, Verfolgung, Mixed Relay und Mitteldistanz ausgetragen, wobei ich auf Grund einer starken Verkühlung bei der Mitteldistanz nicht starten konnte. Die Wettkämpfe waren vor allem körperlich fordernd, die orientierungstechnische Komponente stand meist im Hintergrund. Dennoch machten die Wettkämpfe Spaß und alle Athleten genossen es einmal im Rampenlicht zu stehen. Denn so viele Zuschauer wie bei diesen Wettkämpfen sind beim SkiO normalerweise nicht im Stadion und auch an die vielen Kameras im Wald müssen wir uns noch gewöhnen.

Winteruniversiade

Doch das wahre Highlight war für die meisten wahrscheinlich nicht der Wettkampf, sondern das Drumherum, denn es gab so einige Dinge zu bestaunen. Beginnen wir bei der Unterkunft, der „U-Village“, in der alle Delegationen untergebracht waren und welche sich auf dem Campus der Siberian Federal University befand. Unsere Zimmer in einem der Wohnhäuser waren liebevoll mit Bettwäsche und Handtüchern im Universiade-Design ausgestattet, wodurch es uns nicht schwer fiel sich dort wohlzufühlen. Im Village gab es außerdem einiges zu tun. Außer einem kleinen Dorf, wo man mehr über die Kultur Sibiriens erfahren konnte und für die Region typische Hunde und Rentiere streicheln konnte, gab es auch noch ein Fitnessstudio, ein Postamt, einen Schönheitssalon, einen Supermarkt und einen Souvenirshop. In der zur Dining Hall umfunktionierten Ballsporthalle konnte man jeden Tag aus vier verschieden Küchen wählen und so fand sicherlich jeder etwas Passendes zu essen. Ein weiteres Highlight war die atemberaubende Eröffnungsfeier. Für die Show wurden keine Kosten und Mühen gescheut und die Anwesenheit des russischen Präsidenten Vladimir Putins machte so einige Russen neidisch, denn wie viele Menschen können schon von sich behaupten schon einmal mit einem der mächtigsten Menschen der Welt in einem Raum gewesen zu sein?

Dennoch gibt manches was ich sicher nicht vermissen werde. Eines dieser Dinge sind die unzähligen Sicherheitskontrolle und die ständige Überwachung durch Militär, Polizei und sehr viele Kameras. Auch ist es schön sich keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob man Rindfleisch essen darf oder es aus Angst vor einer positiven Dopingkontrolle vielleicht doch lieber lassen sollte.

Alles in allem war es eine großartige Erfahrung an einem Event dieser Größe teilnehmen zu können. Die Erlebnisse und Abenteuer, liefern Stoff für viele Geschichten und Momente, an die ich mich sicher gerne zurückerinnern werde. Österreich belegte im Medaillenspiegel übrigens den ausgezeichneten 4. Platz, wobei alle 6 Medaillen, 3 davon in Gold, beim Alpinskifahren erzielt werden konnten. Russland belegte mit herausragenden 112 Medaillen den 1. Platz. Der 2. Platz ging an Südkorea mit insgesamt 14 Medaillen, dahinter belegte Japan den 3. Platz.

Anna Lueger und Antonia Erhart mit Maskottchen
Hans Georg Gratzer betreute die beiden Österreicherinnen.