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Unser Mann in la Mancha – Christoph Wendner

So schnell kann‘s gehen und schon sind 10 Monate in Spanien vorbei! Nach meiner Halbzeit im Februar gab‘s bereits einen Beitrag, der die erste Hälfte meines Erasmusaufenhaltes resümiert hat. Nun folgt Part zwei meiner OL Abenteuer, die ich hier in Spanien erleben durfte.

Neben zahlreichen provinziellen und regionalen Wettkämpfen haben die spanischen Universitätsmeisterschaften definitiv das Highlight aller Wettkämpfe hier in Spanien und sogar das Highlight meiner bisherigen OL-Karriere gebildet.

Im Zuge der Auswahl des Teams aus Granada gab es zwei Selektionsläufe in denen ich mich beide Male überraschenderweise als 1. Platz von den übrigen Teilnehmern absetzen konnte. Somit war‘s dann auch gar nicht besonders überraschend als dann kurz vor Ostern die Zusage für mich gekommen ist, Teil des OL-Teams aus Granada zu sein!

Selektionslauf 1: Llanos de Silva
Selektionslauf 2: Sierra Elvira

Von 20. bis 22. Mai war es endlich soweit! Schon am Vortag hat sich unser Team auf den Weg gemacht, da die Meisterschaften im Norden Spaniens, etwa 9 Autostunden von Granada entfernt, ausgetragen wurden. 

Die Akkreditierung in der Tasche, ging es gleich am ersten Tag der Meisterschaften zum nicht weit entfernten Modelevent. 

Karte: Modelevent

Am selben Tag nachmittags ging dann endlich der erste Wettkampf über die Bühne — ein Sprint sowohl mit urbanen als auch periurbanen Elementen. Wie Athleten mussten vie unserem Start in Quarantäne gehen und hatten dort dann auch erstmals Kontakt zu den übrigen Teams aus Spanien! Für uns war diese erste Etappe ein guter Gradmesser wie wir uns im Feld der spanischen Studenten, die unter anderem einen guten Teil des Nationalteams stellen, schlagen können. So konnten wir die Plätze 14. (Christoph Wendner), 23. (Andrés Barrio), 32. (Miguel Angel Maza) und bei den Damen 30. (Vera Collado) belegen.

Karte: Sprint

Am folgenden Tag stand eine technisch hochanspruchsvolle Mitteldistanz am Programm, die sämtlichen Läufern sowohl von technischer als auch von läuferischer Seite alles abverlangt hat. Dies hat sich auch in den Zielzeiten der Läufer niedergeschlagen und so stand der Gewinner nach knapp unter 40 Minuten im Ziel. An diesem Tag belegten die Teammitglieder aus Granada die Plätze 18. (Christoph Wendner), 19. (Andrés Barrio), 29. (Miguel Angel Maza) und 30. (Vera Collado).

Karte: Mitteldistanz

Am Nachmittag desselben Tages stand eine besondere, in Österreich wenig praktizierte Disziplin, am Programm — Trail-O oder auch Präzisions-OL. Trail-O ist eine Form von Orientieren für körperlich eingeschränkte Person. Es geht hierbei nicht darum eine bestimmte Route schnellstmöglich zu absolvieren, sondern vielmehr darum aus einer bestimmten Distanz mit Hilfe einer gewöhnlichen OL-Karte zu erkennen, ob der Posten korrekt platziert wurde oder nicht. In diesem Fall galt es 20 Posten zu bewerten, wobei in diesem Fall nicht zwischen Herren und Damen in der Wertung unterschieden wurde. Besonders ist diesmal die Leistung von meinem Teamkollegen Andrés hervorzuheben, der lediglich zwei Posten falsch bewertet hat und damit einen überragenden 7. Platz erzielt hat. Die anderen Teammitglieder haben die Plätze 16. (Vera Collado), 56. (Christoph Wendner) und 67. (Miguel Angel Maza) belegt.

Der Folgetag war bereits der letzte Tag dieses schönen Events. Mit müden Beinen wurden die Athleten ein letztes Mal in die Startbox gerufen, um in einer anspruchsvollen Langdistanz ihr Können unter Beweis zu stellen. Die vielen Höhenmeter und verhältnismäßig karge Landschaft kam einem gewissen österreichischen Bergcharakter gleich!

Besonders erfreulich, für mich war die Langdistanz der beste Wettkampf und einer von wenigen Läufen, in denen ich kaum größere Fehler begangen hab. Besonders spannend die Routenwahl zu Posten zwei, die mich dazu gezwungen hat gefühlte 3 Minuten stehen zu bleiben und gründlich zu überlegen wie ich am besten zu Posten 2 komme. Am Ende entschied ich mich für den östlichen Weg, da ich über diesen keine Fehler machen konnte, angenehme Laufbedingungen vorfinden würde und gleichzeitig schon ein wenig vorplanen konnte — die Entscheidung stellte sich für mich als die Richtige heraus! Leider mussten sich Miguel Angel Maza und Vera Collado von den Kraftakten der letzten Tage geschlagen geben und den Wettkampf abbrechen. Andrés hat tapfer gekämpft und nach 2 Stunden und 39 Minuten als 27. das Ziel erreicht. Ich durfte mich bei vorletzten Posten freuen Andrés eingeholt zu haben und hab als 12. Platt nach 1 Stunde und 39 Minuten die Ziellinie überquert!

Karte: Langdistanz
Christoph Wendner – Erfahrung aus Spanien

Alles in allem war es das schönste OL-Event meines gesamten Aufenthalts, da ich ausschließlich Zeit mit Spanier:innen in meinem Alter verbringen durfte und sich viele Freundschaften intensiviert und neu ergeben haben. Außerdem war es mir eine Ehre Granada bei den Universitätsmeisterschaften vertreten zu dürfen — ein Vergnügen, das sich hoffentlich einmal in Graz wiederholen wird!

Die Teams aus Granada, Sevilla, Málaga, Cádiz und Teneriffa.

Gestärkt durch viele Trainings und Wettkämpfe in spanischen Terrains kehre ich Anfang Juli nach Graz zurück und werde gleich bei der CRET meine neu gewonnene Erfahrung unter Beweis stellen — voller Vorfreude auf Wiedersehen im SUSO!!

ORF live dabei bei Sprint Staats-MS in Graz

Zum zweiten Mal in folge wurden die SPORT AUSTRIA Finals in Graz durchgeführt. Mit dabei als einer der 22 teilnehmenden Verbände auch wieder Orientierungslauf – und damit waren auch wir wieder mehr als nur mit von der Partie. Das Setup mit Zieleinlauf und Finals-Dome am Karmeliterplatz, sowie die angekündigte Live-Übertragung in ORF Sport+ ließen das OLer-Herz bereits im Vorfeld höher schlagen. Ganze 30 SUSO-Athlet:innen gingen an den Start, damit auch wieder in den Top5 der teilnehmerstärksten Vereine Österreichs. Los ging es für die Nachwuchs- und Seniorenkategorien, wo unsere Damen einmal mehr groß aufzeigten. In der Damen bis 18 Elite gewann Flora Aigmüller vor Theresa Monsberger, eine Minute Abstand zur Drittplatzierten zeigt die Dominanz der beiden in der Jugendklasse. Camilla Aigmüller gewann die Damen bis 16 Elite sogar mit mehr als 3 Minuten Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen, während Charlotte Brischnik das Podest um nur 2 Sekunden verpasste. Reinhold Lueger holte sich bravourös den Sieg in der Hobbykategorie und Irene Greiner-Löschnigg durfte sich diesmal über einen zweiten Platz in ihrer Klasse freuen. Auch Seriensieger Hannes Pacher konnte die Altersklasse in seiner nicht unbedingt Paradedisziplin für sich entscheiden.

Ab 10:30 Uhr begann die mit Spannung erwartete TV-Übertragung der Eliteklassen. Mit malerischem Start im Herbersteingarten verlangten die Stiegen zum Startdreieck beim Uhrturm den Athlet:innen gleich alles ab. Die erste Herausforderung bestand gleich darin sich im Schloßberg-Labyrinth zurechtzufinden und überhaupt den ersten Posten zu entdecken. Bei knapp 30 Grad waren die Höhenmeter bis zum 5. Posten beißend, aber danach ging es mit vollem Tempo bergab und am Karmeliterplatz erwartete die Läufer:innen beim Zuschauerposten die anfeuernde OL-Gemeinschaft. Eine interessante Routenwahl führte die Herren bis in die Stempfergasse, sodass danach zum Dom wieder einige Höhenmeter bevorstanden. Für die Damen ging es gleich in den Burggarten, wo es mit einige Durchgänge und die abgesperrten Wiesen einigen Teilnehmer:innen im vollen Lauftempo noch zum Verhängnis wurden.

Sprint Sieger Jannis Bonek – © Sport Austria/GEPA Pictures

Während einige das Geschehen auf den beiden Videowalls im Ziel am Karmeliterplatz verfolgten, setzten sich besonders unsere Damen im ORF
ORF-TVTHEK: Sprint in Graz gut in Szene. Am Ende holte sich Ursula Fesselhofer souverän ihren 32. Staatsmeistertitel, unsere Viki Knauder beendete das Rennen auf dem guten 13. Platz, Anna Lueger und Sara Fend wurden 19. bzw. 20. unter insgesamt 25 Teilnehmerinnen. Bei den Herren konnte Sandro Schachner den Heimvorteil nicht für sich nutzen und musste schon am Schloßberg wichtige Zeit liegen lassen, nach einer Aufholjagd durch die Altstadt mit sogar zwei Zwischenbestzeiten beendete er den Lauf auf dem soliden 16. Platz unter 36 Teilnehmern in der Herren-Elite. Den Sieg holte sich der überragende Jannis Bonek, vor Überraschungs-Youngster Lukas Novak und Altmeister Gernot Ymsen.

Das SUSO-Top Team (Viki, Sandro, Jan, Anna)- © Sport Austria/GEPA Pictures

Nach der Mittagspause stand die Mixed Sprintstaffel am Programm. Wir konnten diesmal zwei Teams in der Elite an den Start bringen und für SUSO 1 mit Viki Knauder, Sandro Schachner, Jan Kundörfer und Anna Lueger war das Motto klar, “überraschen falls die arrivierten Teams enttäuschen”. Besonders für Jan Kundörfer, der extra aus Deutschland angereist ist und dem die olivgrünen Wiesen am Vormittag zum Verhängnis wurden, hieß es diesmal Nerven bewahren. Und das gelang allen 4 sehr gut, letztendlich mussten wir uns aber mit der Außenseiterrolle und einem 9. Platz (6. in der Vereinswertung) unter 21 angetretenen Teams zufrieden geben. In der Nachwuchsklasse konnten Camilla Aigmüller, Charlotte Brischnik und Moritz Greiner aber einen klaren Sieg feiern und lachten somit erneut vom Siegerpodest der SPORT AUSTRIA-Bühne.
>> Bericht von Sandro Schachner

Start Mixed Relay –  © Sport Austria/GEPA Pictures
Roman Fiedler – © Sport Austria/GEPA Pictures
SUSO-Fans – © Sport Austria/GEPA Pictures
Hannes Pacher – © Sport Austria/GEPA Pictures
SUSO Sieger (Moritz, Lotte, Camilla) Kategorie bis 17 – © Sport Austria/GEPA

Relay of Dolomits

Schon oft war diese Tradtionsveranstaltung im Fokus. Diesmal hat es geklappt und ein kleines Team nahm im Grödnertal am Sellajoch im Bergsturzgebiet des Langkofel an dieser Staffel teil. Fünf Läufer:innen bildeten dabei ein Team. Es war jedenfalls ein spezielles Erlebnis, in dieser Bergwelt auf 2000m über Almen und durch riesige Felsblöcke zu laufen.
Eva Monsberger und Felix Klingenberg landeten in der Kategorie bis 14 auf Platz 2.
Laura Sladek siegte in Damen B auf der Mitteldistanz.
Im Staffelbewerb galt das Motto Erfahrung sammeln. Mit den Spitzenplätzen konnten unsere Teams leider nicht mitmischen.
Die lange Anreise hat sich in jedem Fall gelohnt!

Auf geht’s ins Bergsturzgebiet
Traumhaftes Zielgebiet am Sella-Joch
Magda Standhartinger kämpft ins Ziel
Die Herausforderung – Bergsturz des Langkofel
Theresa Monsberger hat das Ziel erreicht
Felix Klingenberg beim Durchlauf
Martin Brantner im Almenbereich
Gerald Pischinger beim letzten Posten
Hannes Pacher vorm Ziel
Unsere Podestplätze: Eva Monsberger, Laura Sladek und Felix Klingenberg
Vorm Geländemodel des Val Gardena, Hannes (Geograph) und Gerald (Geologe)

Website Relay of Dolomits