Senioren-WM als Revival

1983 fand die “richtige” WM in Ungarn statt. Inzwischen sind Jahre vergangen und der 12.WM-Platz schon verjährt. 2021 sprang Ungarn als Ersatzort der Masters für Japan ein. Ein Grund für mich Erinnerungen aufleben zu lassen. Gemeinsam mit Martin Brantner (der bisher einzige österreichische Gewinner eines Weltcuplaufs) setzten wir uns Ende Juni das Ziel, in Ungarn (Szekesfeharvar) dabei zu sein. Die Vorbereitung war also sehr kurzfristig. Als kleines Warm-up starteten wir beide Ende Juli beim OOCup in Slowenien in der Kategorie-Ultimate (ohne Wege!). Wenige Wege waren dann auch im Vertesgebirge neben Büschen und Dornen die große Orientierungs-Herausforderung.

Bahn der Mitteldistanz

Nicht ganz ohne Erwartungen ging es dann am 10.8. zum Qualifikationslauf für die beiden Finalläufe über die Mittel- bzw. Langdistanz, obwohl man ja nie weiß, wer wirklich am Start ist.
Die unmittelbare Wettkampfvorbereitung wurde mir fast zum Verhängnis. In praller Hitze verteilte ich noch auf gefühlte 1000 Autos kurz vor meinem Start die Flyer für unsere Veranstaltung “Austrian 6 days” im nächsten Jahr. Dann waren meine Batterien im Kopf bei 34 Grad nach der Hälfte meines Laufs leer.
Der größte Fehler meiner letzten Jahre von ca. 12 Minuten(!) kostete mich fast den A-Finaleinzug.

Schaut einfach aus, war es für mich aber nicht
Das GPS kannte sich nicht mehr aus – ich mich auch nicht!
Unglaublich wie falsch man denken kann, wenn der Kopf leer ist.  😉

Der Einsatz hat jedenfalls gestimmt. Im Mitteldistanz A-Finale war ich orientierungstechnisch im Umgang mit dem Gelände ganz zufrieden. Physisch hatte ich noch den Vortag in den Knochen. Platz 23 lag ein bisschen unter meiner Erwartung.

Kampfgeist wie in jungen Jahren – nur langsamer.  😉
Keine Körperschonung – keine Dornen wurden ausgelassen.

Nach einem Ruhetag wartete jetzt die Langdistanz. Eine Platzverbesserung war das Ziel. Am Beginn lief es auch bestens und in den Hängen des Vertesgebirges fühlte ich mich richtig wohl. Doch dann passierte leider das Missgeschick. Bei einem Abhang nach ca. 3/5 der Strecke blieb ich mit dem Fuß an einen Draht hängen, stürzte und konnte mich nur noch ins Ziel schleppen. Es reichte noch zu Platz 25, aber ein Platz unter den Top 10 wäre an diesem Tag realistisch gewesen. Diagnose zuhause: Muskelfaser-Einriss. Schade, aber so spielt das Leben.
Es war in jedem Fall wieder einmal ein würdiges Wettkampferlebnis und das ist schlussendlich das Wichtigste. Gemeinsam mit meinem Freund Martin Brantner, der sich in der Men50 Kategorie durchs Buschwerk kämpfte, waren es großartige Tage in der Pannonischen Tiefebene.

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